Dem deutschen Maschinenbauingenieur Otto Lilienthal gelingt ein Menschheitstraum: Als erster Mensch fliegt er über größere Distanzen im Gleitflug. In den folgenden Jahren baut und testet der Flugpionier unzählige Apparate, mit denen er Distanzen von 50 bis 250 Metern erreicht.
Mit dem „Normalsegelapparat" entwickelt und produziert Otto Lilienthal in Berlin das erste in Serie gebaute und verkaufte Flugzeug der Geschichte.
Der Flugpionier Otto Lilienthal wird bei einem seiner Versuche am 9. August 1896 von einer heftigen Windböe erfasst und stürzt aus 15 Metern ab. Er stirbt am nächsten Tag im Alter von 48 Jahren.
Ferdinand Graf von Zeppelin baut in einer schwimmenden Montagehalle auf dem Bodensee das nach ihm benannte Luftschiff „Zeppelin“. Der erste Flug des Zeppelin am 2. Juli 1900 dauert 18 Minuten. Dann muss er aus technischen Gründen auf dem Bodensee notlanden.
In Frankfurt am Main findet die erste Internationale „Luftschifffahrtausstellung“ statt. Vom 10. Juli bis 19. Oktober besuchen mehr als 1 Million Menschen fasziniert das Messegelände.
Flugpionier August Euler erwirbt als erster Deutscher das Internationale Flugzeugführer-Patent.
Eine Frau erobert den Himmel für sich: Amelie Hedwig Beese kämpft sich durch eine Männerdomäne und wird die erste Pilotin Deutschlands.
Das erste Frachtflugzeug Deutschlands fliegt von Berlin nach Frankfurt.
Der Ingenieur Hugo Junkers baut in Dessau das erste Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J1. Am 12. Dezember 1915 geht der „Blechesel" erstmalig in die Luft.
Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) gründet die Deutsche Luft-Reederei (DLR). Dank Walther Rathenau, dem AEG-Aufsichtsratsvorsitzenden, beginnt mitten im ersten Weltkrieg die Geschichte der zivilen Luftfahrt in Deutschland.
Der zivile Luftverkehr beginnt: Die Deutsche Luft-Reederei (DLR) wird vom Reichsluftamt in Berlin als weltweit erste Fluggesellschaft für den zivilen Luftverkehr zugelassen. Zwischen Berlin und Weimar beginnt der regelmäßige Post- und Passagierverkehr.
Auf der Wasserkuppe bei Fulda eröffnet die erste Flugschule Deutschlands.
Das erste Bordmagazin „Die Luftreise" verkürzt Fluggästen die gefühlte Reisezeit.
Die erste Flugverbindung nach Südostasien: Die Lufthansa fliegt mit zwei Junkers G 24 in zehn Flugetappen nach Peking.
Drei mutige Flieger wagen mit der Junkers W33 „Bremen“ die erste und zugleich schwierigste Atlantiküberquerung der europäischen Luftfahrtgeschichte. Während des Fluges von Irland nach Neufundland überwinden sie einen Orkan und eisige Schneestürme.
Nelly Diener wird zum „Engel der Lüfte". Die ausgebildete Krankenschwester ist die erste Flugbegleiterin Europas. Nach nur drei Monaten Dienstzeit verunglückt die 22-Jährige bei einem Flugzeugabsturz nahe Tuttlingen.
Die Ära der Propellerflugzeuge wird mit dem Bau des ersten Düsenflugzeugs der Welt beendet. Der Physiker Hans von Ohain entwickelte und baute gemeinsam mit dem Ingenieur Ernst Heinkel das erste Modell der „HE 178". Zum Jungfernflug starteten sie am 27. August 1939 und läuteten damit das Zeitalter der Turbojets ein.
Der Flughafen Tempelhof wird zum Lebensretter einer ganzen Stadt. 15 Monate lang werden die Westberliner per Luftbrücke mit Lebensmitteln und anderen Gütern versorgt. Die „Rosinenbomber“ landen zu Rekordzeiten alle 90 Sekunden.
Die Bundesanstalt für Flugsicherung – die Vorläuferin der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) – wird gegründet. Erstmals kontrollieren Fluglotsen per Radar den gesamten westdeutschen Luftraum.
Strahltriebwerke machen das Reisen doppelt so schnell wie vorher und das Fliegen für Passagiere komfortabler. Damit wird das Flugzeug zum Massenverkehrsmittel: Die Boeing 707 hat Platz für doppelt so viele Passagiere wie jedes andere Flugzeug zuvor.
Die Ära der Großraumflugzeuge beginnt: Mit der Boeing 747 tritt das größte Flugzeug der Welt seinen Dienst an.
Zum ersten Mal machen europäische Flugzeugbauer den Amerikanern Konkurrenz: Deutschland, Spanien, Frankreich und Großbritannien gründen gemeinsam Airbus Industries. Schon ihr erstes Flugzeug, der Airbus A 300 B, wird ein Erfolg.
Das erste große und in Deutschland endmontierte Zivilflugzeug entsteht: Airbus Industries baut in Hamburg-Finkenwerder den A321, die verlängerte Variante der A320-Familie.
Air Berlin stattet als erste deutsche Fluglinie ihre Flotte mit Winglets aus – ein Beispiel von vielen für technische Neuerungen im Luftverkehr, die Kerosin einsparen.
Europäische Lufträume sollen sich zukünftig nicht mehr an Ländergrenzen, sondern an Hauptverkehrsströmen ausrichten. Dafür soll ein einheitlicher Europäischer Luftraum (Single European Sky) geschaffen werden. Im Jahr 2004 schafft die EU mit vier Verordnungen dazu die ersten rechtlichen Grundlagen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Luftfahrt geht nichts mehr: Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull wird der Luftraum über Nord- und Mitteleuropa für sechs Tage großflächig gesperrt. Zwischen dem 15. und 21. April sind 100.000 Flüge und rund 10 Millionen Passagiere betroffen.
Die deutsche Luftfracht feiert ihren 100. Geburtstag.
Die Lufthansa tankt zum ersten Mal im regulären Flugbetrieb Biokraftstoffe: Auf der Strecke Frankfurt-Hamburg werden in einem sechsmonatigen Pilotprojekt die Auswirkungen des neuen Kraftstoffs auf Triebwerke und Verbrauch getestet.
Ein wichtiger Etappenerfolg für den Klimaschutz in der Luftfahrt: Seit dem 01.01.2012 wächst der Luftverkehr in Europa CO2-neutral. Das bedeutet, das Klima wird nicht zusätzlich belastet, obwohl der Luftverkehr weiter wächst. Möglich wird dies, durch die Einbeziehung der Luftfahrt in den europäischen Emissionshandel.
Die Luftfahrt verpflichtet sich selbst: Bis 2050 will der globale Luftverkehr CO2-neutral werden.
Eine Branche mit Visionen: Die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft verpflichten sich auf das Ziel eines CO2-neutralen Flughafen- und Flugbetriebs.