Mit dem weltweiten Wachstum des Luftverkehrs steigt auch die Nachfrage nach entsprechenden Kapazitäten an den Flughäfen. Standorte, die diese Nachfrage bedienen können, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil im internationalen Luftverkehr.
Der Bau oder Ausbau eines Flughafens ist ein komplexer Prozess mit großen Auswirkungen auf die jeweilige Region. Vor den eigentlichen Baumaßnahmen gibt es daher umfangreiche Planungs- und Genehmigungsprozesse für neue Infrastrukturen und Flugrouten, in die unterschiedliche Akteure involviert sind.
Während weltweit fast alle bedeutenden Flughäfen auch nachts geöffnet sind, ist der Flugbetrieb in Deutschland in den Nachtstunden heute nur noch an sehr wenigen Flughäfen möglich. An den meisten deutschen Flughäfen gibt es starke Betriebsbeschränkungen bis hin zu absoluten Nachtflugverboten. Die Einschränkungen der Betriebszeiten in Deutschland betreffen jedoch nicht nur die Luftverkehrswirtschaft selbst, sondern die gesamte Volkswirtschaft.
Eine verantwortungsvolle Siedlungspolitik und eine optimale Siedlungsplanung im Flughafenumfeld sind Wege, die Zahl von Fluglärmbetroffenen zu begrenzen. Jedoch lässt sich schon seit längerem an einigen deutschen Flughafenstandorten beobachten, dass die Bebauung immer näher an die Flughäfen heranrückt, indem Baulücken geschlossen und bestehende Siedlungen im Umfeld der Flughäfen dichter bebaut werden, teilweise auch vollkommen neue Siedlungen entstehen.
Ob Stromtrasse, Tiefbahnhof oder Flughafen – bei all diesen Infrastrukturvorhaben geht es in umfangreichen Planungs- und Genehmigungsverfahren darum, eine intensive Bürgerbeteiligung zu praktizieren. Diese Beteiligungsverfahren ziehen sich in Deutschland vielfach über lange Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, hin. Das ist weder im Interesse der Bürgerinnen und Bürger noch im Interesse einer weiten Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland.