EU-Parlament stimmt für die Verteuerung von Flügen!
Geplante Verordnung für Fluggastrechte ist schlecht für Verbraucherschutz und verzerrt Wettbewerb
„Es ist unverantwortlich, dass das Europäische Parlament die Verordnung der Fluggastrechte weiter verschärfen will. Für Verbraucher bedeutet der Entwurf vor allem teurere Flüge und längere Wartezeiten.“, so Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft am Mittwoch in Berlin.
Der Beschluss des EU-Parlaments sieht vor, dass Ausgleichszahlungen, anders als im Vorschlag der EU-Kommission vorgesehen, künftig bei Verspätungen von mehr als 3 Stunden geleistet werden müssen. „Der Beschluss verzerrt nicht nur den Wettbewerb zu Ungunsten der europäischen Fluggesellschaften – er wird vor allem dazu führen, dass die Fluggesellschaften die Mehrkosten wegen ihrer geringen Margen nicht selber zahlen können und daher auf die Ticketpreise aufschlagen müssen. Das hilft den Verbrauchern nicht!“, so Siegloch.
„Es ist unverantwortlich, dass das Europäische Parlament die Verordnung der Fluggastrechte weiter verschärfen will.“
BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch
Ausgleichszahlungen und weitere beschlossene Verschärfungen würden die europäischen Fluggesellschaften weiter in Bedrängnis bringen. Denn für Mittel- und Langstreckenflüge ist es unmöglich, in so kurzer Zeit Ersatzflüge oder Reparaturen zu organisieren. Fluggesellschaften wären also gezwungen, öfter Flüge zu streichen, anstatt alternative Lösungen für Passagiere anzubieten. Längere Wartezeiten wären die Folge.
Im Gegensatz zum EU-Parlament hatte die EU-Kommission vorab betont, wie sehr sich die internationale Wettbewerbslage für europäische Fluggesellschaften und Flughäfen verschlechtert habe. Die Verordnung sollte einen Ausgleich zwischen einer angemessenen wirtschaftlichen Belastung und den Rechten der Passagiere schaffen. „Diesem Umstand trägt die heutige Entscheidung des EU-Parlaments nicht mal im Ansatz Rechnung.“, so der BDL-Präsident.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsames Sprachrohr der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Er wird geleitet von Klaus-Peter Siegloch als Präsident und Matthias von Randow als Hauptgeschäftsführer. Der BDL setzt sich für eine Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland ein. Als zentraler Ansprechpartner für Politik, Medien und Öffentlichkeit, bündelt und kommuniziert er die Themen, die von Bedeutung für die Branche sind. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und sonstige Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr.