Die deutsche Luftverkehrswirtschaft begrüßt, dass sich auf der UN-Klimakonferenz COP26 eine Allianz von rund 20 Staaten, darunter auch Deutschland, für mehr international abgestimmten Klimaschutz im Luftverkehr gebildet hat. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sieht in der Erklärung ein wichtiges Signal für den Klimaschutz auf internationaler Ebene – insbesondere auch im Hinblick auf eine stärkere Rolle der UN-Luftfahrtorganisation ICAO beim Klimaschutz und auf das Vorhaben, den Markthochlauf von nachhaltigen Flugkraftstoffen zu beschleunigen.
„Die Klimaschutzstrategie der deutschen Luftverkehrswirtschaft ist im Einklang mit den in der Erklärung genannten Maßnahmen. Es ist gut, dass die Regierungen dieser Allianz nun auf internationaler Ebene ein abgestimmtes Vorgehen angehen. Die meisten CO2-Emissionen entstehen im Langstreckenverkehr, in dem deutsche und europäische Fluggesellschaften und Flughäfen im Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen stehen. Bei der Weiterentwicklung von Instrumenten zur CO2-Bepreisung und von Beimischungsquoten für alternative Kraftstoffe kommt es deswegen darauf an, diese so auszugestalten, dass tatsächlich CO2-Emissionen reduziert werden und diese nicht nur an Wettbewerber aus Ländern mit weniger ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen verlagert werden – ein klimapolitisch sehr kontraproduktives Carbon Leakage muss effektiv ausgeschlossen werden.“
BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow
Vor einem Jahr haben sich die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft auf das Ziel des CO2-neutralen Luftverkehrs verpflichtet und im „Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr“ die notwendigen Maßnahmen dafür benannt. Wie in der nun vereinbarten Erklärung zwischen den unterzeichnenden Staaten setzt auch die deutsche Luftfahrt auf die ökologische Flottenmodernisierung, auf den Austausch des fossilen Kerosins durch nachhaltige Kraftstoffe sowie auf eine wirksame CO2-Bepreisung. In einigen Punkten geht die Strategie des BDL auch über die Erklärung der Staatenkoalition hinaus: So treibt die Branche in gemeinsamen Projekten mit der Deutschen Bahn die Vernetzung der Verkehrsträger voran, um mehr Reisenden den Umstieg auf die Bahn zu erleichtern. Zudem unterstützt sie Forschungsprojekte, mit denen Non-CO2-Effekte beim Fliegen reduziert werden sollen, und reduziert auch die CO2-Emissionen im Flughafenbetrieb schrittweise auf null.
„Damit der Klimaschutz im internationalen Luftverkehr wirklich vorankommen kann, muss nun die Basis für diese internationale Übereinkunft weiter verbreitert werden. Denn wichtige Wettbewerbsländer wie China und die Länder im Nahen Osten haben bislang nicht unterzeichnet und halten sich auch sonst beim Klimaschutz im Luftverkehr weiter bedeckt. Vor diesem Hintergrund ist es richtig, dass die neu entstandene Allianz das Thema Klimaschutz nun stärker in die UN-Luftfahrtorganisation ICAO hineintragen will. Luftverkehr ist international und Klimaschutz im Luftverkehr kann nur international gelingen“, so von Randow weiter.