BDL zum Clean Industrial Deal:
Es darf nicht bei Ankündigungen bleiben – EU-Kommission muss jetzt handeln!
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sagt zum heute von der EU-Kommission vorgestellten Clean Industrial Deal: Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, ist zwar grundsätzlich richtig. Es darf aber nicht bei Ankündigungen bleiben. Die Zeit drängt, um die von der EU festgelegten Klimaziele zu erreichen. Die EU-Kommission muss jetzt liefern und insbesondere den für Herbst 2025 angekündigten Sustainable Transport Investment Plan (STIP) so ausstatten, dass der SAF-Hochlauf endlich zündet.
Für den Luftverkehr in Europa sind jetzt drei Maßnahmen entscheidend:
- Eine Reform der beschlossenen Fit for 55 Regulierung, um einen fairen internationalen Wettbewerb für die europäische Luftverkehrswirtschaft sicherzustellen
- Die politische sowie finanzielle Unterstützung für den Markthochlauf von nachhaltigen Kraftstoffen (SAF)
- Der Abbau der überbordenden Regulierung, die den Luftverkehr stark belastet
Bisher ist eine nennenswerte Produktion von E-Kerosin/PtL in Europa nicht angelaufen, auch weil es an einer Finanzierung der „first mover“ fehlt. Und gerade die braucht es, wenn die verpflichtende Beimischungsquote in Europa ab 2030 erfüllt werden soll. Auch muss die generelle Investitionsförderung aus Sicht der Luftverkehrswirtschaft signifikant erhöht werden. Die bisher von EU-Kommissar Tzitzikostas in Aussicht gestellten Summen reichen bei weitem nicht aus, um einen breiten Markthochlauf von SAF, insbesondere von E-Kerosin/PtL, zu ermöglichen. Zudem werden die EU-Fluggesellschaften durch die höheren Mehrkosten von SAF im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin zusätzlich belastet.
Ein Vorschlag von uns als Luftverkehrswirtschaft, der Anfang Februar in Brüssel mit der Vorstellung der unabhängigen Steer-Studie untermauert wurde, lautet: Eine Klimaabgabe für alle Passagiere zu erheben, die von EU-Flughäfen abfliegen. Die Einnahmen werden dann zum Ausgleich der Mehrkosten von SAF genutzt. Die Abgabe würde sich auf die gesamte Reiseroute des Passagiers bis zum Endziel beziehen – unabhängig davon, ob eine Umsteigeverbindung über ein Drehkreuz außerhalb der EU genutzt wird oder nicht. Ein Level-Playing-Field ist damit hergestellt. Zudem muss unverzüglich ein Book&Claim-Mechanismus eingeführt werden, wie von der Luftverkehrswirtschaft seit langem gefordert. Denn SAF sollte dort produziert werden können, wo dies wirtschaftlich am sinnvollsten ist. Die Zeit drängt: Die EU-Kommission hat es mit dem Clean Industrial Deal in der Hand, Europa rasch, stark und fit für die Zukunft zu machen!
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