„UN-Absage zeigt: Wir brauchen Dialog, nicht Zwangsmaßnahmen!“
BDL-Präsident Siegloch fordert Verschiebung des Emissionshandels für Luftverkehr
„Die Erklärung der UN-Luftfahrtorganisation macht einmal mehr deutlich, wie ernst die Lage ist. Ein internationaler Emissionshandel kann nicht im Brüsseler Alleingang eingeführt werden,“ sagte BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch am Donnerstag.
„Die Luftfahrt ist für Maßnahmen zum Klimaschutz, aber diese müssen im internationalen Dialog und wettbewerbsneutral erreicht werden. Nur so können sie weltweit funktionieren und die Umwelt wirklich entlasten“, erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.
„Auch die Hoffnung der EU-Klima-Kommissarin Connie Hedegaard, dass die Beteiligung der Drittstaaten am EU-Emissionshandel über sogenannte ausgleichende Maßnahmen erzwungen werden könnte, ist zu diesem Zeitpunkt völlig unrealistisch“, betonte Siegloch. „Wir brauchen einen Dialog, nicht Zwangsmaßnahmen. Solange dies nicht gelingt, muss der Start des EU-Emissionshandels verschoben werden.“
„Wir brauchen einen Dialog, nicht Zwangsmaßnahmen. Solange dies nicht gelingt, muss der Start des EU-Emissionshandels verschoben werden.“
BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch
Zuvor hatte sich der Rat der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) in einer Erklärung gegen das geplante EU-Gesetz ausgesprochen. Stattdessen fordert die ICAO die gemeinsame Entwicklung eines internationalen Systems von Klimaschutzmaßnahmen in der Luftfahrt. Mit seiner Erklärung folgte der Rat der ICAO einem Antrag von 26 Ländern, darunter die USA, Japan, China, Indien, und die russische Föderation. Der Widerstand gegen das EU-Gesetz weitet sich damit weltweit aus. Ohne eine internationale wettbewerbsneutrale Regelung des Emissionshandels drohen den europäischen Fluggesellschaften und ihren Kunden nicht nur massive Wettbewerbsverzerrungen, sondern auch Vergeltungsmaßnahmen und Strafzölle in Drittstaaten.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsames Sprachrohr der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Er wird geleitet von Klaus-Peter Siegloch als Präsident und Matthias von Randow als Hauptgeschäftsführer. Der BDL setzt sich für eine Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland ein. Als zentraler Ansprechpartner für Politik, Medien und Öffentlichkeit, bündelt und kommuniziert er die Themen, die von Bedeutung für die Branche sind. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen und die Deutsche Flugsicherung.