Dashboard – Kennzahlen zum Luftverkehr – Juli 2021

Kennzahlen zum Luftverkehr: Juli 2021 auf einen Blick

Kennzahlen im Einzelnen:

Verkehrsentwicklung weltweit

Der Tourismusverkehr des Sommers (Nordhalbkugel) und eine in vielen Ländern abflauende Pandemie bewirken weltweit eine Erholung des Passagierverkehrs. Der Rückgang gegenüber 2019 betrug -53 Prozent, dieser Wert lag im Juni noch bei -60 Prozent. Die stärkste Erholung zeigten die Fluggesellschaften in Europa. Gab es im Juni noch einen Rückgang des Verkehrs von -69 Prozent gegenüber 2019, so lag dieser Wert im Juli bei -53 Prozent. Die Erholung fiel in den anderen Weltregionen deutlich geringer aus. Dies ist auf Reisebeschränkungen, ein sich wieder verstärkendes Pandemiegeschehen und stockende Impfquoten zurückzuführen.

In der Luftfracht hält die gute Entwicklung weiterhin an.

 

 

Verkehrsentwicklung in Deutschland

Der Juli 2021 zeigt erstmals eine sprunghafte Erholung im Passagierverkehr. Lag der Rückgang im Juni – trotz einsetzender Sommerferien – noch bei -77 Prozent gegenüber Juni 2019, zeigt der Juli einen Rückgang von „nur noch“ -60 Prozent. Die Entwicklung der deutschen Fluggesellschaften liegt leicht oberhalb der Entwicklung der Flughäfen. Diese Erholung wird v.a. durch den Tourismusverkehr und den VFR-Verkehr (Visiting Friends and Relatives) getragen. Reisebeschränkungen behindern immer noch den internationalen Verkehr und der innerdeutsche Verkehr entwickelt sich ebenfalls schwächer (-75 Prozent gegenüber Juli 2019).

Der positive Trend in der Luftfracht hält weiterhin an.

Netzqualität

Das Europanetz ist im Juli 2021 weitgehend wieder hergestellt: Von 1.282 Strecken in 2019 wurden 1.096 wieder bedient – auch mit einer höheren Bedienungsintensität als im Juni 2021. Im innerdeutschen Verkehr hingegen fehlen gegenüber Juli 2019 noch ca. 30 Prozent der Strecken (-17). Die Bedienungsintensität (Flüge pro Strecke) liegt nach wie vor deutlich unter dem Wert des Jahres 2019 und auch unter den Werten der anderen Verkehrssegmente. Der Interkontverkehr ist nach wie vor durch Reisebeschränkungen (USA / China) eingeschränkt. Hier fehlen noch ca. 40 Prozent der Strecken im Vergleich zum Jahr 2019.

Preisentwicklung

Im Juli 2021 zeigen alle Segmente teilweise deutlich höhere Preise als der Referenzwert von 2015 und die Preise von Juli 2019.

Ausblick

Für den Zeitraum September bis November 2021 haben die Fluggesellschaften ihr geplantes Angebot sowohl im Juli und August als auch im September abgesenkt. Die  Absenkungsraten fallen im Vergleich zum Juni (für Periode Juli-Oktober) geringer aus. Dies ist auf einen Effekt im Monat November 2021 zurückzuführen, der bereits zum Winterflugplan gehört. Viele Fluggesellschaften befinden sich noch in dem Prozess, den Winterflugplan in die Verkaufssysteme zu übertragen. Deswegen wird noch ein weiterer Rückgang des Angebotes gegenüber 2019 erwartet. Im Oktober 2021 liegt im letzten Planungsstand (September 2021) das Angebot an Sitzen an den deutschen Flughäfen bei 60 Prozent von Oktober 2019.

Kennzahlen zum Luftverkehr: Das 2. Quartal 2021 auf einen Blick

  • Passagierzahlen im Luftverkehr mit Deutschland lagen im 2. Quartal 2021 gegenüber dem 2. Quartal 2019 um 83 Prozent zurück, der Frachtverkehr stieg im selben Zeitraum um 14 Prozent.
  • Umsatzzahlen der deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen lagen im 2. Quartal 2021 gegenüber dem 2. Quartal 2019 um 58 Prozent zurück, die Beschäftigtenzahl ging um 10 Prozent zurück.
  • Der sehr kleine Verlust von Marktanteilen im zweiten Quartal 2021 (-1 Prozent) ist auch Ergebnis einer eher restriktiveren Kapazitätssteuerung der deutschen Fluggesellschaften.

Entwicklung des Luftverkehrs im 2. Quartal

Verkehrsentwicklung in Deutschland

Der Umfang der Krise zeigt sich auch im zweiten Quartal 2021 in einem sehr umfassenden Einbruch aller Verkehrsdaten des Passagierverkehrs: Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 fehlen den deutschen Flughäfen 83 Prozent und den deutschen Fluggesellschaften 82 Prozent der Passagiere. Die Reisebeschränkungen der dritten Pandemie-Welle haben den Verkehr in Europa und auch innerhalb Deutschlands auch im April und Mai weitgehend zum Erliegen gebracht. Im Juni weist die Verkehrsentwicklung auf eine Erholung hin.

Entwicklung der Marktanteile

nDie Marktanteile der deutschen Fluggesellschaften (Personenkilometer) sind insgesamt rückläufig, wenn auch im innerdeutschen Verkehr durch den Ausstieg von Easyjet deutliche Marktanteilsgewinne verzeichnet werden können. Der sehr kleine Verlust von Marktanteilen im zweiten Quartal 2021 (-1 Prozent) ist auch Ergebnis einer eher restriktiveren Kapazitätssteuerung der deutschen Fluggesellschaften, der zufolge nur Flüge durchgeführt werden, die zumindest Deckungsbeiträge erwirtschaften.

Umsatz- und Mitarbeiterzahlen

nEntsprechend des Verkehrseinbruchs entwickeln sich die Umsätze: Die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft verzeichnen einen Umsatzrückgang von 58 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019. Dies hat umfangreiche Folgen für Kostenmanagement, Arbeitnehmerschaft, Investitionen, Innovationen und Projekte. (Hinweis: Der Wert für das 1. Quartal weicht gegenüber dem Bericht zum 1. Quartal ab, weil sich die Anzahl der berichteten Mitglieder erhöht hat.)

Der Abbau von Arbeitsplätzen nimmt bei anhaltend hohen Werten für die Kurzarbeit zu: Im zweiten Quartal ging die Anzahl der Beschäftigten um 10 Prozent zurück. Aufgrund der Verkehrsentwicklung im Sommer 2021 kann man vorsichtig optimistisch sein, dass sich der Abbau von Arbeitsplätzen nicht weiter fortsetzt.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2021

nDie aktuellste IATA Prognose (April 2021) gibt einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2021. Nachdem im Jahr 2020 ein Ebit-Verlust von 126 Mrd. USD zu verzeichnen war, werden sich die Ergebnisse im Jahr 2021 laut dieser Prognose insgesamt erholen (-48 Mrd. USD). Aber: In keinem Kontinent werden die Fluggesellschaften im Jahr 2021 insgesamt wieder profitabel werden.

Insbesondere Fluggesellschaften in Europe werden sich deutlich schwächer erholen als Fluggesellschaften in Nordamerika oder in Asien. Die Mischung aus hohen internationalen Verkehrsanteilen, einem flächendeckenden und starken Infektionsgeschehen und strengen Reisebeschränkungen treffen den europäischen Luftverkehr deutlich stärker als den Luftverkehr in anderen Regionen der Welt.

Ansprechpersonen

Norbert Lübben
Projektleiter Mobilität
norbert.luebben@bdl.aero
+49 30 520077-130
Ivo Rzegotta
Leiter Strategie und Kommunikation
+49 30 520077-165
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