In Deutschland sind insgesamt mehr als 400.000 Drohnen im Umlauf. Dabei übersteigt die Zahl der privat genutzten Drohnen die Zahl der kommerziell genutzten Drohnen um gut das 8-fache.
Rund 385.500 Drohnen sind aktuell in privatem Besitz. Ein knappes Drittel davon machen Spielzeugdrohnen bis zu einem Wert von 300 Euro aus. Die anderen zwei Drittel entfallen auf sogenannte Prosumer-Drohnen, die mit einer kleinen Kamera ausgestattet sind und von ihren Nutzern unter anderem für Urlaubsbilder genutzt werden.
Die Zahl der kommerziell genutzten Drohnen ist mit 45.200 deutlich niedriger. Aber: Seit 2019 hat sich die Zahl der kommerziell betriebenen Drohnen mehr als verdoppelt (+138%), während die Zahl der privat genutzten Drohnen rückläufig ist (-14,5%). Der Markt für private Drohnen scheint gesättigt zu sein; gleichzeitig erfährt die kommerzielle Nutzung von Drohnen immer stärkeren Zuspruch.
Bei der kommerziellen Nutzung handelt es sich im Wesentlichen um mit einer Kamera ausgestattete Prosumer-Drohnen mit einem Wert von bis zu 10.000 Euro. Weniger als 5 Prozent der kommerziell genutzten Drohnen sind noch größere Profidrohnen mit einem Wert von mehr als 10.000 Euro.
In Deutschland gibt es eine große Zahl von Unternehmen, die sich auf die eine oder andere Art mit der Unbemannten Luftfahrt beschäftigen. Beim Großteil davon steht das nicht im Zentrum der unternehmerischen Tätigkeit, sondern ist ein Geschäftsfeld von vielen. In Deutschland gibt es jedoch auch knapp 400 Unternehmen, bei denen Drohnentechnologie und Unbemannte Luftfahrt im Mittelpunkt stehen.
Diese Unternehmen, die sich in ihrem Kerngeschäft auf Unbemannte Luftfahrt fokussieren, sind aufgrund der relativ neuen Technologie immer noch von einer starken Start-up-Kultur geprägt. Das zeigt sich in der vergleichsweise kleinen Belegschaft von durchschnittlich rund siebzehn Beschäftigten (2019: 12 Beschäftigte) sowie in dem niedrigen Alter der Unternehmen von etwa sechs Jahren (2019: 3 Jahre).
Die von den Unternehmen erzielten Umsätze sind in vielen Fällen noch gering. So liegt der durchschnittliche Jahresumsatz der auf Drohnen spezialisierten Unternehmen bei gerade einmal 670.000 Euro. Allerdings konnten die Umsätze seit 2019, als sie noch bei 330.000 Euro lagen, verdoppelt werden.
Der deutsche Drohnenmarkt wird auf insgesamt 840 Millionen Euro (2019: 574 Mio. Euro) geschätzt. Dabei entfallen 738 Millionen Euro (2019: 404 Mio. Euro) auf den kommerziellen und 102 Millionen Euro (2019: 169 Mio. Euro) auf den privaten Drohnenmarkt. Auf dem privaten Dohnenmarkt ist bereits ein Rückgang des Wachstums zu verzeichnen, während der kommerzielle Drohnenmarkt stark wächst.
Der Hardwaremarkt macht 206 Millionen Euro (2019: 241 Mio. Euro) der Marktnachfrage aus. Dieses Segment umfasst zum Beispiel private und kommerzielle Drohnen sowie zusätzliche Komponenten und Systeme. Aktuell liegt der kommerzielle Anteil im Hardwaremarkt bei 51 Prozent und ist erstmals größer als der private Anteil (49 Prozent).
Der Softwaremarkt ist mit 33 Millionen Euro (2019: 37 Mio. Euro) vergleichsweise klein. Hierzu gehören zum Beispiel Software für Flugplanung, Flugdurchführung und Datenverarbeitung. Der Softwaremarkt ist zu 98 Prozent ein kommerzieller und nur zu 2 Prozent ein privater Markt.
Der Servicemarkt ist mit 600 Millionen Euro (2019: 296 Mio. Euro) das größte Segment. Hierzu zählen zum Beispiel alle Dienstleistungen, die mit Drohnen von sämtlichen Unternehmen in allen Industriebereichen erbracht werden. Der Servicemarkt ist zu 100 Prozent dem kommerziellen Drohnenmarkt zuzurechnen.
Drone Industry Insights hat eine Prognose zur Entwicklung des deutschen Drohnenmarktes vorgelegt. Die Prognose fußt auf der Annahme, dass die Regulierungen auf europäischer und nationaler Ebene ein Marktwachstum ermöglichen.
Demnach wird sich der deutsche Drohnenmarkt bis zum Jahr 2025 sehr dynamisch entwickeln. Der Gesamtmarkt (kommerziell und privat) beträgt heute 840 Millionen Euro und soll sich bis 2025 auf über 1,6 Milliarden Euro nahezu verdoppeln, was einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von 14,5 Prozent entspricht.
Dabei wird das Wachstum allein durch die Entwicklung des kommerziellen Marktes getrieben. Mit einem durchschnittlichen Wachstum um 16,1 Prozent jährlich soll die Marktnachfrage bis 2025 auf mehr als 1,5 Milliarden Euro steigen. Dabei soll der kommerzielle Hardwaremarkt um durchschnittlich 19,5 Prozent pro Jahr wachsen, der kommerzielle Softwaremarkt um 20,6 Prozent und der kommerzielle Servicemarkt um 15,2 Prozent.
Im privaten Markt zeichnet sich hingegen ein Ende des Wachstums ab. Er ist 102 Millionen Euro groß und wird bis 2025 auf rund 95 Millionen Euro schrumpfen, also um etwa -1,4 Prozent.