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Sommerflugplan 2024: Nachfrage nach Flugreisen nimmt in Deutschland weiter zu – vor allem auf der Langstrecke

Wirtschaft

Mit dem am Sonntag, 31. März, beginnenden Sommerflugplan 2024 bauen die Fluggesellschaften ihr Angebot an den deutschen Flughäfen weiter aus. Das Sitzplatzangebot steigt gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent. Damit erreicht der Luftverkehr in Deutschland in den kommenden Monaten 88 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, womit die Erholungsrate weiterhin deutlich hinter den anderen europäischen Ländern zurückbleibt. In Europa ohne Deutschland ist der pandemiebedingte Einbruch des Luftverkehrs bereits überwunden. Der Sommerflugplan gilt bis zum 26. Oktober 2024.

In Deutschland nimmt insbesondere die Nachfrage nach Langstreckenflügen weiter zu. Die Fluggesellschaften reagieren darauf und bauen ihr Sitzplatzangebot auf interkontinentalen Verbindungen von und nach Deutschland um 11 Prozent im Vergleich zum Sommer 2023 aus. Besonders gefragt sind Flüge nach Nordamerika und Asien. Hier steigt das Angebot an den Flughäfen in Deutschland um 8, bzw. 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt erreicht das Sitzplatzangebot auf interkontinentalen Flügen in diesem Sommer wieder das Vor-Corona-Niveau (100 Prozent von 2019).

Dagegen entwickelt sich die Nachfrage nach Flügen innerhalb Deutschlands sowie in europäische Länder langsamer. Das Sitzplatzangebot auf Inlandsflügen sinkt im Sommerflugplan 2024 um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Es erreicht 51 Prozent des Vor-Corona-Niveaus im Jahr 2019. Auf Flügen zwischen Deutschland und den europäischen Ländern wächst das Angebot um 6 Prozent und erreicht durchschnittlich 90 Prozent des Vor-Corona-Wertes. In diesem Verkehrsbereich wird das Wachstum getragen von einer starken Nachfrage nach Flügen in die Urlaubsregionen in Südeuropa. Hier nimmt das Angebot um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erreicht 104 Prozent des Angebots im Jahr 2019. Das Sitzplatzangebot auf den vom Städteverkehr geprägten Strecken von und nach Westeuropa sowie in die Schweiz und Österreich wächst dagegen nur um 1, bzw. 4 Prozent. Die Erholungsrate zum Vor-Corona-Niveau liegt lediglich bei 81, bzw. 73 Prozent. Hier macht sich bemerkbar, dass Fluggesellschaften ihre Flotten im europäischen Punkt-zu-Punkt-Verkehr aufgrund der hohen staatlichen Standortkosten in Deutschland vorrangig in Ländern mit einem niedrigeren Kostenniveau einsetzen.

Damit sich die Erholung des Luftverkehrs weiter fortsetzen kann, hofft die deutsche Luftverkehrswirtschaft nach der in einem Schlichtungsverfahren erzielten Tarifeinigung für das Bodenpersonal der Lufthansa auf weitere Abschlüsse in laufenden Tarifverhandlungen der Branche. Unterm Strich liegt der Luftverkehr in Deutschland rund 15 Prozentpunkte hinter dem Angebot in den übrigen europäischen Ländern zurück. „Um so wichtiger ist es, dass die Gewerkschaften in den laufenden Tarifverhandlungen Augenmaß wahren, so dass der Luftverkehrsstandort Deutschland weiter aufschließen kann“, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die Mitgliedsunternehmen und ihre Töchter beschäftigen 2022 weltweit über 150.000 Mitarbeiter. Die deutsche Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich über 160 Millionen Fluggäste (2022). In der Luftfracht werden in Deutschland jährlich ca. 5 Mio. Tonnen Fracht ein- und ausgeladen und die Luftfracht trägt mit dem Transport von Außenhandelswaren im Wert von ca. 200 Milliarden Euro zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.

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