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Empfehlung der EU-Kommission zum Emissionshandel schafft vorerst Planungssicherheit

Klimaschutz

Zu der heutigen Empfehlung der Europäischen Kommission, weiterhin alle Flüge innerhalb Europas bis 2020 in den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) einzubeziehen, sagt Dr. Stefan Schulte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL): „Wir haben uns im Sinne eines fairen Wettbewerbs stets für ein vollständiges Aussetzen des EU-ETS ab 2017 ausgesprochen. Dennoch akzeptieren wir die Empfehlung der Kommission. Denn für unsere Fluggesellschaften wird damit zumindest vorerst Rechts- und Planungssicherheit geschaffen. Aber wir erwarten“, so BDL-Präsident Schulte weiter, „dass das EU-ETS ab 2021 durch das weltweit gültige Offsetting-System CORSIA abgelöst wird.“

„Wir haben uns im Sinne eines fairen Wettbewerbs stets für ein vollständiges Aussetzen des EU-ETS ab 2017 ausgesprochen. Dennoch akzeptieren wir die Empfehlung der Kommission. Denn für unsere Fluggesellschaften wird damit zumindest vorerst Rechts- und Planungssicherheit geschaffen. Aber wir erwarten, dass das EU-ETS ab 2021 durch das weltweit gültige Offsetting-System CORSIA abgelöst wird.“

BDL-Präsident Dr. Stefan Schulte

Im Oktober 2016 hat die internationale Staatengemeinschaft im Rahmen der ICAO dem globalen marktbasierten Klimaschutzinstrument CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) zugestimmt. „Die Luftverkehrsbranche plädiert dafür, das von der ICAO beschlossene internationale Klimaschutzinstrument nun zügig auszugestalten und umzusetzen. Dafür sagen wir der Politik unsere volle Unterstützung zu. Dabei ist es entscheidend, dass CORSIA weltweit nach gleichen Regeln umgesetzt wird – ohne europäische Verschärfungen“, sagt BDL-Präsident Schulte.

CORSIA ist ein entscheidender Baustein in der Klimaschutzstrategie für die Luftfahrt. Bereits jetzt verpflichtet sich die Branche, ihre Treibstoffeffizienz pro Jahr um 1,5 Prozent zu steigern. Dies gelingt durch Innovationen bei der Flugzeug‐ und Triebwerkstechnik, die Investition in energieeffizientere Flugzeuge sowie optimal aufeinander abgestimmte betriebliche Prozesse am Boden und in der Luft. Ab 2020 soll das Wachstum des Luftverkehrs CO2‐neutral erfolgen. Da der Luftverkehr weltweit jährlich um etwa 5 Prozent wächst, reichen die effizienzsteigernden Maßnahmen alleine nicht aus, um den CO2-Anstieg zu drosseln. Dafür muss jetzt das Offsetting‐System ausgestaltet werden, um ab 2021 das wachstumsbedingte CO2 weltweit zu kompensieren.

Diesem System folgend werden die Fluggesellschaften ab 2021 für ihre wachstumsbedingten CO2-Emissionen einen Zertifikatspreis zahlen. Mit den Einnahmen werden in entsprechender Größenordnung CO2-senkende Projekte finanziert.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die Mitgliedsunternehmen beschäftigen mehr als 180.000 Mitarbeiter. Die deutsche Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich über 200 Millionen Fluggäste und trägt mit dem Transport von Außenhandelswaren im Wert von über 200 Milliarden Euro zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.

Ansprechpersonen

Julia Fohmann-Gerber
Pressesprecherin
julia.fohmann@bdl.aero
+49 30 520077-116