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Ausweitung der Streiks der Luftsicherheitsassistenten ist völlig unverhältnismäßig

Sicherheit

Zum Aufruf der Gewerkschaft ver.di an die Luftsicherheitsassistenten, am Dienstag an mehreren Flughafenstandorten die Arbeit niederzulegen, sagt Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL): „Wir stehen zur Tarifautonomie und dazu gehört das Arbeitskampfrecht der Tarifpartner, das in bestimmten Situationen auch einen Warnstreik umfassen kann. Doch mit dem nun angekündigten großflächigen und erneut ganztägigen Streik an mehreren Flughäfen wird das Instrument des Warnstreiks ad absurdum geführt. Das ist kein Warnstreik mehr, das ist völlig unverhältnismäßig. Und darüber hinaus konterkariert das die Anstrengungen von Bund und Ländern, die mangelnde Effizienz der Luftsicherheitskontrollen in Deutschland deutlich zu verbessern.“

"Wir stehen zur Tarifautonomie und dazu gehört das Arbeitskampfrecht der Tarifpartner, das in bestimmten Situationen auch einen Warnstreik umfassen kann. Doch mit dem nun angekündigten großflächigen und erneut ganztägigen Streik an mehreren Flughäfen wird das Instrument des Warnstreiks ad absurdum geführt. Das ist kein Warnstreik mehr, das ist völlig unverhältnismäßig. Und darüber hinaus konterkariert das die Anstrengungen von Bund und Ländern, die mangelnde Effizienz der Luftsicherheitskontrollen in Deutschland deutlich zu verbessern.“

BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow

Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage ruft ver.di zu einem sogenannten „Warnstreik“ auf. Schon am Donnerstag wurde an den drei großen Flughäfen Düsseldorf, Stuttgart und Köln der Luftverkehr in Teilen Deutschlands für einen ganzen Tag lahmgelegt. Am Dienstag droht nun das gleiche am größten Flughafen Deutschlands, in Frankfurt, sowie an weiteren Flughafenstandorten im Osten und im Norden der Republik. Leidtragende dieser Aktion sind die Passagiere, deren Reisepläne durcheinandergebracht werden, sowie die Flughäfen und Fluggesellschaften, die nicht an der Tarifauseinandersetzung beteiligt sind, aber die Folgen verkraften müssen. Die Durchführung der Passagier- und Gepäckkontrollen ist eine hoheitliche Aufgabe des Bundes. Sie wird von der Bundespolizei durchgeführt, die dafür private Sicherheitsunternehmen einsetzt.

Von Randow weiter: „Allein seit 2011 sind die Löhne der Beschäftigten an den Sicherheitskontrollen um fast 50 Prozent gestiegen. Damit liegt das Lohnniveau der Luftsicherheitsassistenten, deren Aufgabe eine reine Anlerntätigkeit ist, inzwischen höher als das von Berufsbildern, für die eine mehrjährige Berufsausbildung erforderlich ist (Hotelkaufmann, Bäcker, Krankenpflegerhelfer, chemisch-technischer Assistent etc.). Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass die Qualität nicht mit dem Lohnniveau mitgewachsen ist. Dabei sind die Sicherheitskontrollen in Deutschland weniger effizient organisiert als in anderen europäischen Ländern, wie etwa in den Niederländen, Belgien, Spanien und Großbritannien, wo pro Stunde annähernd doppelt so viele Passagiere pro Kontrollspur abgefertigt werden. Wir haben sehr begrüßt, dass die Koalition angekündigt hat, dieses erhebliche Effizienzdefizit anzugehen und die Sicherheitskontrollen effizienter zu gestalten. Wir haben hierbei aktive Unterstützung angeboten. Die nun völlig aus dem Ruder laufende Ausweitung der Streiks zu massiven Flächenstreiks konterkariert das Ziel, die Effizienz, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit in Deutschland deutlich zu erhöhen.“

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die Mitgliedsunternehmen beschäftigen mehr als 180.000 Mitarbeiter. Die deutsche Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich über 200 Millionen Fluggäste und trägt mit dem Transport von Außenhandelswaren im Wert von über 200 Milliarden Euro zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.

Ansprechpersonen

Julia Fohmann-Gerber
Pressesprecherin
julia.fohmann@bdl.aero
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